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"Touren in Filzmoos und den Alpen"
Weissmies 4.023 m Schweiz
Zufahrt: Wolfsburg-Saas Grund 9,5 Std/ 900 km. , ab Filzmoos 675 km
Start: Hohsaashütte 3.100 m in Saas-Grund
Gesamtdauer: ca. 6,5 std. incl. Pausen.
Charakter: Alpine Bergtour PD (-) mit spaltenreichem Gletscher, 40-
45°(Stellen).
Ausrüstung: Komplette Hochtourenausrüstung, Steigeisen, Pickel
Bergführer: dringend empfohlen
Tipp: möglichst vorher akklimatisieren (3.000 m Tour, im Tal schlafen)
Gesamtaufwand pro Pers.: 528 SF= €, ohne Getränke, ohne Benzin
Es sollte in diesem Frühsommer mal ein 4000 er herhalten, Uwe ist der Meinung so was gehört ins Tourenbuch und so habe ich den Weissmies
rausgesucht, nicht der einfachste aber ein vergleichsweise einfacher, für Alfred und mich der erste Vierer.
Nur leider war da wieder das Problem mit dem Urlaub, mit dem wir eben haushalten müssen und so fiel wieder mal die Akklimatisierung zum Opfer, es
ging ja auch bei Wildspitze und Co.
Nach dem wir nach einer langen Anfahrt mit Maut und Zugverladegebühren an dem zahlungspflichtigen Parkplatz der Hohsaasbahn angekommen sind
haben wir uns das Ticket zur Hohsasshütte gekauft, oben dann gleich die Zimmer bezahlt und das Weizen kostet 7,20 €, auch nach der Bankenkrise
wissen die Schweizer
wie Geld verdient wird, sie haben halt die 4000 er.
Hier oben sind wir dann noch den Panoramaweg etwa 35 min. gegangen, hier werden alle 18 sichtbaren 4000 er gezeigt, um Punkt 18:00 heißt es
Abendessen, doppelt Nudelsuppe, Kassler mit Würstchen, Bohnen und Kartoffelsalat, später habe ich erst so richtig gemerkt das es zu viel und zu fettig
war, da war es aber zu spät.
Wenn ich schon abends auf einer Berghüttenterasse sitze und Mineralwasser trinke, passt was nicht.
Um halb neun lagen wir im Bett, dann ging es bei mir mit der fehlenden Höhenanpaasung los, Kurzatmigkeit und dann der volle Bauch, irgendwann noch
die Ohrstöpsel rein, richtig schlafen ist was anderes.
Um 3:30 ging der Wecker, um 4:00 Frühstück und um 4:30 sind wir dann mit unserem Bergführer mit Stirnlampen los.
Nach 5 Minuten werden die Steigeisen angezogen nach 30 die Stöcke durch den Eispickel ersetzt, die Stöcke kann man sich sparen, runter geht man eh
bis zum Ende mit Pickel.
Das ist jetzt auch das entscheidende, richtiges Gehen mit Steigeisen und Pickel (immer bergseitig) am Seil in einer 4er Seilschaft, steil wird kurz gegangen,
sehr steil extra über einen eingerammten Pickel und einen „verkeilten“ Bergführer abgesichert, es kommen immer wieder mal kurze steile Stellen vor, wo
auch mal die Haue des Pickels zum Einsatz kommt, auch bei der Überwindung einer etwas breiteren Gletscherspalte,
aber vom Schwierigkeitsgrad her kein Problem gewesen.
Nur das Tempo des Bergführers wurde für mich mehr und mehr zum Problem, ich konnte es auch nicht so richtig verstehen, wir waren doch die ersten
und hatten noch viel Zeit.
Etwa eine Stunde vor dem Gipfel habe ich mir von Uwe ein Gel mit viel Flüssigkeit gegönnt was wirklich nicht schlecht ist, in Summe habe ich knapp 2
Liter getrunken (Tee,Wasser, Iso).
Um 9:00 standen wir dann bei bestem Wetter auf dem Gipfel, super Aussicht auf die besagten 4000er, aber kein Gipfelkreuz, man kann es wegen der
Eis/Schneedecke nicht festmachen.
Im Abstieg war ich dann wieder besser drauf, das ging auch deutlich schneller und uns kamen die Karawanen
entgegen die z.B. die ersten Bahnen genommen hatten, in totaler Sonneneinstrahlung und jetzt doch merklich im Sulzschnee, wir waren genau richtig
losgegangen.
Es kamen auch wieder welche ohne Seil und ohne Pickel mit Stöcken, es macht einen sprachlos, es gibt hier schon Stellen wenn man da rutscht geht es
mehrere hundert Meter runter, mit riesigen Spalten, Abbrüchen usw..
Das Beste war einer der einen Gurt hatte und ein 7 m Seil hinter sich herzog, aber eben ohne Seilpartner ….
Spruch von Lutz unserem Bergführer,“ früher hatte man so was beim Skifahren, dann hat man die Leute in den Lawinen gefunden“, hier hilft es sicher
beim stolpern.
Jetzt kam noch der Sprung über die Gletscherspalte und rückwärts abklettern, das hat dann aber richtig Spaß gemacht.
Um 11:00 haben wir dann unsere Steigeisen wieder ausgezogen und auf der Terrasse mit dem Geld ausgeben weitergemacht, sowie abends in Saas Fee,
ein Steak haben wir uns aber verkniffen (59,50 €, Pizza 30 €).
Jörg’s Bergseite
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Stand: 22. Dez. 2018
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