Eisklettern Bad Gastein "Dopppellutscher WI3
Start: Bad Gastein Mautstation, von der Pension Essl in Filzmoos ca. 50
min. mit dem Auto (ohne Ketten möglich)
Eisfall: Linker Doppellutscher WI 3, ca. 100 hm Zustieg, 60 m Kletterhöhe,
1.280 m
Charakter: mittlere Schwierigkeit, gut für Einsteiger, 3 SL je ca. 20 m.
Ausrüstung: Komplette Eiskletterausrüstung, Sportbrille, Stöcke für den
Zustieg, 1 L heißer Tee
Bergführer: Josef Inhöger aus Bad Gastein
Gegangen am Freitag den 06.02.2015, - 5 Grad, mäßiger Schneefall, sehr
gutes Eis.
Um 7:00 hatten wir in der Pension bei Bernhard uns zum Frühstück angemeldet, um 6:45 sind wir dann runtergegangen, in unserer „Bergsteigerpension“ geht so
etwas natürlich….
Nach einem ausgiebigen Frühstück, haben wir unten noch je eine Thermoskannte Tee gekocht und mitgenommen, dann sind wir über St. Johann ohne gr.
Steigungen nach Bad Gastein gefahren und haben uns mit Sepp dem Bergführer getroffen, er hat uns dann gezeigt wo wir vor der Mautstation parken konnten,
direkt an der Kehre, jetzt max. 10 min. bis zum Zustieg auf der Mautstraße entlang, dann links hoch, oben in Sichtweite der beiden Wasserfälle (Doppellutscher)
haben wir unsere Rucksäcke postiert, jetzt die Steigeisen und Gurt anziehen, Helm usw. auf den letzten Metern zum Eis schaden die Eisgräte auch nicht….
Am Einstieg haben wir noch mal die wichtigsten Kommandos abgesprochen (Zu, Stand, Seil frei, Seil ist frei, nachkommen, komme, usw.) und den Standplatz
geübt auch das nachkommen, der Nachsteiger baut die Sicherungen alle wieder ab, also Sicherungsgerät lösen, Bandschlingen, Karabiner, Eisschrauben
rausdrehen und wichtig ohne das sie runterfallen am Gurt befestigen.
Die ersten Meter waren natürlich wieder ungewohnt, immer wieder korrigieren, die Hacken unten lassen, die Eisgeräte aus dem Handgelenk schlagen, ja es ist ja
so einfach. Wir sind dann zu viert in 2 Seilschaften geklettert. Uwe im Vorstieg mit Alfred links, Sepp mit mir rechts möglichst parallel, das sah super aus und bis
auf das ich in der Eisfalllinie stand war es echt cool. Uwe hat sich im Vorstieg echt gut angestellt, das ist schon was anderes als hintendran zu klettern. Im Stand
vor der 3. SL noch die Anweisung von Sepp das Seil schön links und rechts immer 2 m lang auf die Bandschlingensicherung legen, so verheddert es sich nicht, es
war auch schon merklich vereist.
Dann passierte es: Von oben kam ein halber Fußball großer Eisplocken runter, erst auf meinen Helm dann auf die Sportbrille dann auf den Arm, jetzt nach 6
Tagen sieht man schön alle Farben am Unterarm, die Sportbrille ist in seine Einzelteile zerflogen, konnte aber alles wieder zusammenbauen, für mich als
Brillenträger ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand, Helm ist natürlich Pflicht.
Wir sind mit je Seilschaft einem doppelt genommenen 60 m Halbseil hochgeklettert, daher haben wir 3 Standplätze gebraucht, runter geht es dann in einem
Rutsch mit abseilen.
Bleibt die Frage warum hoch 2 Seile und 60 m abseilen mit einem ? Ganz einfach, der Normstoß im Aufstieg erfolgt aus 10 m Höhe ins Seil, da sind dann die
Doppelseile schon besser, das abseilen erfolgt kontinuierlich ohne Stoß, daher reicht dann 1 Halbseil (glaube ich zumindest). Wer noch will kann den rechten
Doppellutscher (WI 4+) noch machen. Dann der Tee und mit den Steigeisen runter zur Straße und zurück nach Filzmoos.
… dann mit den Schneeschuhen hoch zur Rettensteinhütte und bei stock dunklem Abend mit den Stirnlampen zurück ins Tal, schon war es ein perfekter Tag in
den Alpen ohne Ski.
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"Touren in Filzmoos und den Alpen"
Jörg’s Bergseite
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Stand: 22. Dez. 2018
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